Mönchehaus Museum Goslar
Nicht nur für Kunstliebhaber...
Das Mönchehaus Museum in Goslar widmet sich in wechselnden Ausstellungen der modernen und zeitgenössischen Kunst.
Gegründet wurde das Institut im Jahr 1978 in der Absicht, den internationalen Preisträgern des Goslarer "Kaiserrings" ein geeignetes Ausstellungsforum zu bieten. Den renommierten Kunstpreis vergibt die Stadt Goslar seit 1975 einmal im Jahr an einen herausragenden Gegenwartskünstler. Zu den Preisträgern gehörten u.a. Joseph Beuys, Max Ernst, Victor Vasarely, Christo, Georg Baselitz, Gerhard Richter, ... Cindy Sherman, Olafur Eliasson, Isa Genzken und Wolfgang Tillmans. 2019 erhielt die amerikanische Konzeptkünstlerin Barbara Kruger die begehrte Auszeichnung.
In dem Ackerbürgerhaus aus dem Jahre 1528 mit seinen Fachwerkgebäuden, Gewölbekellern und dem Skulpturengarten erleben Sie moderne Kunst in einem historischen Ambiente. Ein reiches Veranstaltungsprogramm mit Führungen, Künstlergesprächen, Vorträgen, Workshops und Konzerten erweitert das Verständnis für Gegenwartskunst.
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag von 11:00 - 17:00 Uhr
Aktuelle Ausstellungen:
09.07. - 17.09.2023
Birgit Dieker - Housewarming
Monumentale Skulpturen, Installationen, Wandarbeiten, Collagen und Papierarbeiten
Werke von 2012 - 2023
Die Berliner Bildhauerin Birgit Dieker (*1969) arbeitet seit über 20 Jahren mit textilen Materialien und anderen körpernahen Stoffen. Zudem verwendet sie immer wieder Alltagsgegenstände als Ausgangsmaterial für ihre Arbeiten.
Ihr Werk konzentriert sich auf Fragen der Identität. Die jeweiligen Materialen dienen ebenso wie die formale Umsetzung der Beschreibung unterschiedlicher emotionaler Zustände. Wiederkehrende Themen sind das Verhältnis von Körper und Identität, Hülle und Kern, Innen und Außen. Dabei spielt insbesondere Haut als Grenze vom Körperinneren zur Außenwelt eine besondere Rolle. Haut hat nicht nur eine physische Schutzfunktion für den Menschen, sondern das "Haut-Ich" ist auch psychische Hülle. Seelische Erregungen werden über die Haut sichtbar und abgeführt. Schutz vor Schmerz, Kälte, Hitze und Wind bietet nicht nur die Haut, sondern vor allem Kleidung.
"Kleidung hat für mich einen besonderen Stellenwert. Als Inbegriff für die zweite Haut, als Grenzmetapher, aber auch als Synonym für das Selbst ist sie für mich ein passender Werkstoff… Abgelegte Kleidung enthält die Spuren seiner Träger_innen, sie ist angefüllt mit einer oder mehrerer Identitäten, mit gelebten Erfahrungen, Erinnerungen. Für mich das ideale Material für die Schichten des Selbst", so die Künstlerin.
Für die Ausstellung hat Birgit Dieker zahlreiche neue Arbeiten produziert, darunter die monu-mentale Skulptur All her Colours. In dem Werk hat die Künstlerin ausschließlich Kleider von Frauen verwendet, die sie mit der Bitte um eine Kleiderspende in ihr Atelier eingeladen hatte. Identität exemplifiziert Dieker häufig anhand weiblicher Identität, die sie mit kritischen Überlegungen zur gesellschaftlichen und privaten Rolle der Frau verbindet.
Der Titel Housewarming - Haus und Haut haben etymologisch den gleichen Ursprung - spielt folglich auf das Zuhause als Rückzugsort oder Wohlfühloase an, aber auch als Ort der Angst und Gewalt. Die Ambivalenz zwischen Verletzlichkeit und Selbstbehauptung ist in den Arbeiten von Dieker stets präsent.
Die Verknüpfung von sinnlichen, emotionalen und persönlichen Erfahrungen mit gesellschaftlichen Fragestellungen ist für zeitgenössische künstlerische Positionen, die mit Textil arbeiten, charakteristisch — so auch für Brigit Dieker.
Die Ausstellung umfasst 16 Skulpturen und Wandarbeiten sowie 6 Collagen und 6 neue, anlässlich der Ausstellung entstandene Papierarbeiten. Ein Katalog ist in Planung.
Geplante Ausstellungen:
24.09.2023 - 28.01.2024
Hangama Amiri – Quiet Resistance
Kaiserringstipendiatin 2023
Hangama Amiri (*1989, Peshawar, Pakistan) lebt und arbeitet in New Haven, Connecticut, USA. Sie wuchs in Kabul, Pakistan, und Duschanbe, Tadschikistan, auf, bevor sie 2005 mit ihren Eltern nach Kanada immigrierte. Ihr Studium absolvierte sie in Halifax und an der Yale University, wo sie 2020 ihren Abschluss in der Abteilung für Malerei und Druckgrafik machte.
Hangama Amiri arbeitet hauptsächlich mit Textilien. Ihre Stoffe werden in der Technik der Collage zusammengenäht und stellen den Alltag der Frauen in ihrer Heimat dar.
"Heute sind die Frauen in Afghanistan mehr denn je zu Recht besorgt um ihre Zukunft, ihre Identität und ihre Autonomie in der Gesellschaft", sagt Amiri. Gerade deshalb wolle sie mit ihrer Arbeit einen Bezug zu diesen Frauen herstellen, die "inmitten großer Instabilität dennoch nach progressiven Veränderungen streben".
Zu sehen sind oft private Innenräume, in denen die Frauen zusammensitzen, sich unterhalten und gemeinsam essen. Sie tragen bunte Kleider und haben auffallend lange rote Fingernägel. Die Figuren sind oft angeschnitten, so dass die Szenen wie ein fotografischer Schnappschuss wirken. In diesem privaten Rückzugsort scheint ein freies Leben möglich zu sein. Durch ihren malerischen Einsatz von Farben und Materialien zeigt Amiri, wie alltägliche Gegenstände mit kulturellen Erinnerungen durchdrungen sind.
Das Goslarer Kaiserringstipendium wird gefördert von der AKB-Stiftung Einbeck. Die Ausstellungseröffnung ist am 24.09.2023 um 11:30 Uhr.
07.10.2023 - Ende Januar 2024
Yuri Albert und Vadim Zakharov - Kaiserring der Stadt Goslar 2023
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der angegebenen Homepage.
Kontakt
Adresse
Mönchehaus Museum GoslarMönchestraße 1
D-38640 Goslar
Unterkünfte in der Nähe
Ferienwohnung AussichtsReich
2 - 3 Personen. Hunde erlaubt.
Mindestübernachtung 4 Nächte
Veranstaltungen in Goslar
10.09.2023 - 31.12.2023
Sonderausstellung: Leben und Arbeiten unter Zwang - Zwangsarbeiter am Erzbergwerk Rammelsberg 1939 - 1945
Weltkulturerbe Rammelsberg