Warum war das Harzer Silber sogar dem Gold überlegen? Allgemein würde sich heute wohl jeder für Gold entscheiden, wenn es darum geht, wie man sein Geld am besten anlegt. Doch nicht immer galt diese Regel. Im Mittelalter dominierte in Europa das Silber. Handel und Wirtschaft florierten. Grundlage für den Warenaustausch ist eine starke, zuverlässig verfügbare Währung. Gold aber war nördlich der Alpen schwer zu beschaffen, so dass letztlich die Münzen knapp wurden. Einen Ausweg fand Karl der Große mit einer Münzreform - weg vom Gold hin zum Silber. Genau zur richtigen Zeit für den Harz! Silbervorkommen wie am Rammelsberg, im Oberharz oder auch Erzgebirge erlebten eine rege Nachfrage nach dem edlen Metall. Doch Schwankungen prägten das Geschäft, u. A. verursacht durch schlechtere Förderbedingungen, problematische Wasserhaltung, Epidemien, Kriege und durch Konkurrenz aus Südamerika. Spanien überschwemmte im 15. Jh. den Markt mit Silber aus seinen Kolonien in Südamerika. Lange dominierte Silber dennoch das Münzwesen, es fand sich aber auch in Juwelen, Leuchtern, Geschirr und Besteck. Heute ist Tafelsilber aus der Mode und nur Sammlermünzen bestehen noch aus Silber. Dennoch ist der Silberpreis hoch. Wo liegen heute Anwendungen des Silbers? Für die hohe Silbernachfrage steht z.B. die Solartechnik. Angesichts der guten Recyclierbarkeit des Silbers kann es also durchaus sein, dass eine heutige Solarzelle Leitbahnen aus Harzer Silber trägt.
Referentin: Dr. Catrin Kammer
Ort: Weltkulturerbe Rammelsberg, Videoraum
Datum: 31. August
Zeit: 11:00 Uhr Der Eintritt ist frei.